MARIENKAPELLE


1930 - 2014: Marienkapelle in der Pfarr- und Wallfahrtskirche

Alte Marienkapelle (Foto: Werner Berning)
Alte Marienkapelle (Foto: Werner Berning)

Die thronende Madonna wird seit 1220 in Wietmarschen verehrt. In den ersten Jahrhunderten stand sie in der steinernen Kirche, die um 1220 errichtet wurde. Das ist der noch heute vorhandene, aus gespaltenen Findlingsblöcken und Bentheimer Sandstein errichtete Chorraum der Kirche. Später, in der vergrößerten Kirche, hat die Madonna auf dem Nikolausaltar gestanden.

 

Im Jahr 1930 bekam sie in der abermals erweiterten Kirche eine eigene Kapelle im rechten Seitenschiff. Die Ausstattung dieser Kapelle wurde von dem Mütterverein finanziert. Die Statue stand auf einem kleinen Altar und wurde jeden Abend darin eingeschlossen. Vor der Kapelle war ein Gitter, davor waren Bänke für die Beter aufgestellt.

 

An den Seiten der Kapelle hingen die zahlreichen Votivgaben, die Pilger gestiftet hatten. Sie wurden durch eine Glasscheibe geschützt.

Neue Marienkapelle (Foto: Hermann Peters)
Neue Marienkapelle (Foto: Hermann Peters)

2014 wurde für das Gnadenbild eine neue Kapelle nach Plänen des Architekten Tobias Klodwig aus Münster innerhalb der Wallfahrtskirche gebaut.

2014 - heute: Die neue Marienkapelle

Haupteingang der Kirche umgebaut als Blickfenster auf das Gnadenbild (Foto: Hermann Peters)
Haupteingang der Kirche umgebaut als Blickfenster auf das Gnadenbild (Foto: Hermann Peters)

Nach Plänen von Architekt Tobias Klodwig aus Münster ist eine Raum in Raum-Lösung entstanden. Er entwickelte den Plan, die neue Marienkapelle in die Hauptachse der Kirche zu platzieren und den bisherigen Haupteingang als Blickfenster auf die Madonna zu nutzen. Ein Beten vor dem Muttergottesbild ist auch außerhalb der Öffnungszeiten der Kirche möglich.

Das Gnadenbild in der Wietmarscher Marienkapelle (Foto: Hermann Peters)
Das Gnadenbild in der Wietmarscher Marienkapelle (Foto: Hermann Peters)

Die neue Marienkapelle ragt mit ihrer Grundform, einer halben Ellipse, weit in den Kirchenraum hinein, von dem sie nur durch eine teilweise transparente Lamellenwand getrennt ist. Sie hat keinen oberen Abschluss, sondern steht als nach oben hin offener Raum in der Kirche. Auf diese Weise entsteht die gewünschte enge Verbindung von Marienkapelle und Gemeindekirche.

 

Das alte, traditionsreiche Gnadenbild "Unserer Lieben Frau von Wietmarschen" hat einen neuen Standort im hinteren Teil der Pfarr- und Wallfahrtskirche gefunden. Inmitten der großen Kirche und der Versammlung der Glaubenden, aber doch zugleich so, dass auch die intimere Begegnung in Andacht und Gebet für kleinere Gruppen und Einzelne besser möglich ist als bisher. So wird eine Brücke geschlagen zwischen dem Kirchenraum und den Räumen des Alltags – durch Maria, die durch ihr großes Ja zum Anruf Gottes mitten in der Welt Gottes Sohn Raum gegeben hat in ihrem Leib.

Auswahl an Reliquien (Foto: Benedikt Düttmann)
Auswahl an Reliquien (Foto: Benedikt Düttmann)
Auswahl an Votivgaben (Foto: Benedikt Düttmann)
Auswahl an Votivgaben (Foto: Benedikt Düttmann)

Eine Auswahl an Reliquien und Votivgaben, die einst aus Dankbarkeit geschenkt wurden, erhielten einen neuen Platz vor dem Gnadenbild.